Die Vorlesung in der ersten Hälfte des Semesters gibt eine Einführung in das Gebiet des dezentralisierten Finanzwesens. Finanztransaktionen werden hier in Peer-to-Peer Netzwerken durchgeführt und nicht wie im zentralisierten Finanzwesen über traditionelle Vermittler wie Banken, Börsen etc. Betrachtet werden sowohl relevante Technologien (z.B. Distributed-Ledger Technologie) als auch deren Anwendungen sowie Herausforderungen in der Praxis. Diskutiert werden daneben Vorteile und Risiken eines dezentralisierten Finanzwesens und dessen Technologien. Insbesondere wird erörtert inwiefern Probleme eines zentralisierten Finanzwesens wie fehlende Integration, Ineffizienz, Undurchsichtigkeit, zentrale Kontrolle und mangelnde Interoperabilität gelöst werden.
In der zweiten Hälfte des Semesters wenden die Studierenden ihr neu erworbenes Wissen an, indem sie eine Seminararbeit schreiben und anschließend in einem Blockseminar präsentieren. In der Arbeit sollen aus theoretischer und empirischer Sicht Komponenten eines dezentralisierten Finanzwesens und, hiermit verbunden, die Anwendung bestimmter Technologien (bspw. Blockchain) im Finanzwesen kritisch bewertet werden. Die Arbeit der Studierenden soll hierbei hauptsächlich auf einer Synthese der Literatur beruhen.
Die Studierenden werden besser verstehen, wodurch sich ein dezentralisiertes Finanzwesen auszeichnet, welche Anwendungsmöglichkeiten sich eröffnen, welches Disruptionspotenzial es birgt und welche Herausforderungen und Risiken es mit sich bringt. Die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse sind relevant für die Arbeit in der Finanzbranche (z. B. Banken, Vermögensverwaltung, Kapitalmarktforschung, Fintech), können aber auch für Wirtschaftsforschungs- und Lehreinrichtungen oder Regulierungsbehörden von Interesse sein.
Ort/Zeitplan
Studierende
Inhalt der Vorlesung
Da der Kurs aktuelle Forschungsergebnisse und praxisorientierte Themen behandelt, gibt es kein spezielles Lehrbuch, das alle Aspekte des Kurses abdeckt.
Die Bekanntgabe von Literaturquellen zur Bearbeitung der Seminarthemen erfolgt zum Ende der Vorlesung!
Die modulbezogene Prüfung besteht aus einer Seminararbeit (i.d.R. 15 Seiten, 75% der Note), einer begleitenden Präsentation (i.d.R. 15 Minuten, 25% der Note). Die erfolgreiche Präsentation ist Voraussetzung für das Bestehen der Lehrveranstaltung.
Es wird vorausgesetzt, dass die Studierenden über Grundkenntnisse im Finanzwesen verfügen (z. B. durch den Besuch eines Einführungskurses über Investition und Finanzierung und/oder Kapitalmarktheorie) sowie Vertrautheit mit Seminaren/Hausarbeiten/Literaturrecherche haben. Grundlegende ökonometrische Kenntnisse könnten hilfreich sein, um ggf. die empirische Forschung zu verstehen, die in einzelnen Forschungsarbeiten durchgeführt wird, auf die sich der Kurs inhaltlich stützt. Ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache sind erforderlich.